Wie funktioniert der Fußabdruck-Rechner:
Ausgangsbasis der Berechnung sind die Fußabdruck-Werte eines oder
einer Durchschnitts-Österreicher:in. Um den persönlichen
Fußabdruck zu ermitteln, werden diese Werte den individuellen
Angaben entsprechend angepasst. Die Fragen orientieren sich an den
vier Lebensbereichen Ernährung, Wohnen, Mobilität und Lebensstil.
Ernährung: Dazu zählt die gesamte Nahrung, die wir
konsumieren oder wegwerfen, wie deren Verpackung und
Ressourcenbedarf für Transport und Zubereitung.
Wohnen: In diesem Fragebereich geht es um jene Ressourcen,
die wir für Wohnen, Heizung, Strom, und Warmwasser aufwenden.
Mobilität: Hier geht es nur um die persönliche Mobilität.
Der Transport von Gütern wird in den anderen Kategorien
eingerechnet.
Lebensstil und Dienstleistung: Der Fußabdruck der
Herstellung von Gütern und der Bereitstellung von Dienstleistungen
wird hier berücksichtigt. Dazu zählen der Verbrauch von Holz,
Textilien, Metall, Beton, Glas etc. für Konsumgüter wie Papier,
Möbel, Elektronik, Bekleidung oder Sportgeräte; aber auch das
Nächtigen in Hotels, Friseurbesuche und vieles mehr. Für alle
Fragen, die unbeantwortet bleiben, kommen die österreichischen
Durchschnittswerte zur Anwendung. So können auch bei
unvollständigen Angaben realistische Ergebnisse ausgewiesen
werden. Damit können Sie auch nur Teilbereiche Ihres Fußabdrucks
berechnen lassen und Verbesserungspotenzial erkunden, ohne auf
irrige Gesamtergebnisse zu kommen. Der eigene Fußabdruck kann
beträchtlich vom Durchschnitt abweichen und hängt vom Lebensstil,
den Reisegewohnheiten, der Ernährung, dem verfügbaren Einkommen
und den Wohnumständen ab. Hinzu kommt für jede:n Bürger:in des
Landes der gleiche Anteil an allen Gemeingütern, der sogenannte
"Graue Fußabdruck", der bei sehr kleinem individuellen Fußabdruck
über 50 Prozent des Gesamt-Fußabdrucks ausmachen kann.
Die im Rechner dargestellten Fußabdruck-Methoden:
Der
Ökologische Fußabdruck (Ecological Footprint) ist ein
Bilanzinstrument, das die Beanspruchung von Natur in Form der
dafür benötigten, bioproduktiven Flächen angibt und in Beziehung
zur tatsächlich vorhandenen Fläche bringen kann. Bioproduktive
Flächen auf der Erde sind für die Produktion von Gütern und
Energie sowie für die Bereitstellung von Dienstleistungen
unentbehrlich. Nahrung sowie Fasern für Textilien oder Holz
brauchen Fläche zum Wachsen. Auch Flächen wie Straßen und Gebäude,
die biologisch unproduktiv sind, finden Beachtung, genauso wie
Flächen für Abfälle und CO
2, die erforderlich sind, um
diese wieder unschädlich zu machen oder in den Kreislauf der Natur
zurückzuführen. Bitte bedenken Sie: Bioproduktive Flächen sind
global begrenzt und können zwar in geringem Maße (durch
Aufforstung, Bewässerung etc.), aber nicht beliebig erweitert
werden. Alle Werte des ökologischen Fußabdrucks sind in "globalen
Hektar (gha)" oder "globalen Quadratmetern (gm²)" angegeben (1 gha
= 10.000 gm²). Das "globale Hektar" ist eine einheitliche
"Öko-Währung", die den Durchschnitt unterschiedlicher
Fruchtbarkeit von verschiedenen Landstrichen angibt. Somit
entspricht ein "Globaler Hektar" einem Hektar mit weltweit
durchschnittlicher biologischer Produktivität. Weitere
Informationen zum Ökologischen Fußabdruck:
www.footprint.at
www.footprintnetwork.org/de
Der CO
2-Fußabdruck oder Klima-Fußabdruck (Carbon
Footprint) misst die Menge der von einer Person (oder
Personengruppe) verursachten Treibhausgase. Dies ist von
Bedeutung, da die zusätzlichen Treibhausgase, allen voran
CO
2, zur globalen Erwärmung beitragen und das regionale
sowie globale Klima auf katastrophale Weise verändern. Dies hat
einen unmittelbaren Einfluss auf damit zusammenhängende
Ökosystemleistungen (saubere Luft, Verfügbarkeit von Nahrung,
Trinkwasser etc.). Die maximal zulässigen Emissionen ergeben sich
aus dem Ziel, ein Klimachaos zu verhindern, und beruhen auf den
von der internationalen Klimapolitik gesetzten Zielen (z. B. bei
den UN-Klimakonferenzen). Das Pariser Klimaabkommen (2015) etwa
zielt auf eine maximale Klimaerwärmung von 1,5°C oder 2°C bis zum
Jahr 2100 ab (daher auch das Schlagwort „1,5-Grad-Ziel“). Die
Angaben für den CO
2-Fußabdruck erfolgen in Tonnen oder
Kilogramm CO
2-Äquivalente [kg CO
2e], eine
einheitliche "Währung", die die unterschiedliche Klimawirksamkeit
verschiedener Treibhausgase berücksichtigt. Weitere Informationen
zu Klimathemen und dem CO
2-Fußabdruck:
https://www.klimafonds.gv.at/publication/klima-und-energie-wissen-kompakt/
Beziehen sich Angaben oder Beschreibungen auf den Ökologischen
Fußabdruck und den CO2-Fußabdruck gleichermaßen, wird
vom (Gesamt-)Fußabdruck gesprochen.
Datenstand:
Die Anpassungen und Skalierungen der Daten erfolgen nach den
jeweils neuesten Unterlagen des Global Footprint Network, dem
Stand der internationalen Fachliteratur sowie den national
verfügbaren Trends an Verbrauchs- und Konsumdaten für den Zeitraum
bis einschließlich 2019. Die Informationen zu Trends und
spezifischen Fußabdrücken werden aus unterschiedlichen Quellen
abgeschätzt, ergänzt und skaliert:
- Fußabdruck-Untersuchungen aus anderen Ländern
-
verwandte Daten aus Life-Cycle-Assessments (Ökobilanzen)
-
unveröffentlichte Studien und persönliche Kommunikation mit
Forscher:innen
- eigene Studien und Berechnungen (Nowcasting)
Mangels einer aktuellen, vertiefenden wissenschaftlichen Studie
zum Fußabdruck Österreichs sind alle Fußabdruck-Angaben als
vorläufige, bestmögliche Abschätzungen zu verstehen. Die mit den
Antworten korrespondierenden Fußabdruck-Werte bilden Ernährungs-,
Mobilitäts-, Wohn- oder Lebensstil-Muster ab. Ein Rückrechnen der
Ergebnisse auf spezifische Fußabdrücke einzelner Produkte oder
Dienstleistungen ist nicht sinnvoll.
Primäres Ziel aller Annäherungen ist das Darstellen der
passenden Handlungsempfehlungen in Richtung zukunftsfähiger
Konsummuster und Lebensstile.
IT Umsetzung: Timeless Soft GmbH